3 Monate vorbei – Was hat sich geändert? was ist noch zu tun?

Wir sind spontan Anfang des Jahres dem Aufruf des Abfallwirtschaftsamtes gefolgt und haben an deren Zero-Waste Aktion teilgenommen.  3 Monate haben wir nun das Plastik, bzw. Müllfrei-Projekt gelebt, jetzt ist es zu Ende.

Schon nach den ersten Wochen war für uns klar: 3 Monate sind für eine komplette Umstellung gar nicht ausreichend. Es sind im Bad immer noch einige Vorräte an Duschgel (die jetzt irgendwie keiner mehr benutzten will), ein paar gekaufte Reiniger stehen auch noch im Putzschrank und beim Aufräumen sowie Ausmisten kommen auch immer wieder irgendwelche Plastikdinge zum Vorschein, die entweder kaputt sind oder schlichtweg schon lange nicht mehr in Benutzung waren. Durch die Teilnahme an dem Projekt hat sich der Blick auf den eigenen Haushalt verändert Einige Dinge möchten wir nicht mehr im Haus haben, obwohl sie früher immer da waren. Wir brauchen sie einfach nicht (mehr).

Neues Plastik gibt es aber so gut wie keines mehr bei uns. Creme fraiche, saure Sahne und Quark da haben wir noch keine plastikfreie Version, aber die Biobecher kann man zumindest teilweise recyclen.

Aber im Großen und Ganzen klappt es. Immer mal wieder stoßen wir auf ein paar Hindernisse. Spontaneinkäufe sind halt nicht mehr drin, wenn man keinen Beutel dabei hat. Macht aber nix, meistens braucht man das was man spontan kaufen wollte dann auch nicht wirklich.

Den normalen Wochen-Einkauf haben wir neu organisiert. Dienstags geht es, ausgerüstet mit Dosen und Stofftaschen, auf den Wochenmarkt. Um die Einkäufe auch nach Hause bringen zu können habe ich unseren Kinder-Fahrradanhänger etwas umgebaut

 

 

Süßigkeiten sind und bleiben unser Problem. Unverpackt sind Gummibärchen sehr teuer und leider auch immer im falschen Moment schon wieder leer. Da sündigen wir. Zum Glück essen unsere Kinder auch keine Unmengen.

Eis ist auch so ein Thema… Unsere Alternative ist momentan Eis in Pappbechern, auch teurer, aber mal sehen… Selber machen steht auch noch auf dem Plan, wird aber nicht ausreichen. Eis ist im Sommer bei uns nämlich IMMER Mangelware.

Selbermachen hat sich bei uns jetzt etabliert. Es ist vieles erschreckend einfach und gar nicht so kompliziert wie gedacht. Waschpulver, Spüli, Allesreiniger, Geschirrspülmittel, Körperbutter (so wie Body Lotion anzuwenden), Zahnpasta, Deo, Nachtisch, Badesalz, Frischkäse… einfach und effektiv.

Das heißt,  wir bleiben dran und stellen noch weiter um. Eine neue Herausforderung haben wir schon ausgemacht: Grillen! Wir grillen im Sommer gerne und oft, das Grillgut müssen wir uns jetzt dann aber irgendwie anders organisieren… Da sind wir noch am überlegen. Gänzlich ohne Plastik werden wir da, was das Fleisch angeht wohl nicht auskommen. Aber wir werden sehen was uns da noch einfällt. Auch unser Besuch bringt sein Grillgut in Verpackung mit.. So füllt sich unser Gelber Sack mit fremdem Müll. Wir sind gespannt wie sich das entwickelt.

 

Was steht noch an?

Wir werden einiges Einmachen. Apfelmus haben wir schon viiiele Gläser in unserem Vorratsschrank. Bärlauchpesto steht dort ebenfalls. Holunderblütensirup wird im Mai gemacht und sobald dann die Tomatenzeit ist, hoffen wir auf eine mega Ernte um Tomatensauce zu kreieren. Das ist schon mal der grobe Plan. Unser Garten wird schon noch das ein oder andere hergeben.

 

 

Und wieviel Müll war es diesen Monat?

Der Restmüll

wie im Vormonat, Halbvoll. Ca 40 Liter

Gelbe Säcke

hatten wir diesen Monat nur 1 ! YEESSS!!!

Altpapier

Ungefähr wie im Vormonat

Biomüll

Keine Ahnung, landet bei uns schon immer auf dem Kompost.

 

Unsere Zwischenbilanz vom Vormonat

 

Müllvergleich: Vorher – Nachher

Am Anfang Am Ende
Restmüll 80 Liter 40 Liter
Gelber Sack 4 Säcke 1 Sack
Papier  120 Liter  100 Liter
Biotonne

 

Fazit

Aus der spontanen Idee hat sich ein neues Lebensmodell entwickelt. Der Müll ist definitiv weniger geworden. Wie gesagt landet durch ausmisten zwar einiges ( Was sich nicht mehr verkaufen oder verschenken lässt ) in der Tonne oder im Gelben Sack, aber grundsätzlich ist es weniger geworden.

Unser Beitrag unseren Kindern eine möglichst saubere Erde zu hinterlassen und ihnen Nachhaltigkeit vorzuleben. Bewusster Einkaufen, bewusster Leben aber dennoch den Luxus unseres modernen Zeitalters genießen. Ein Spagat? Ansichtssache, wir finden nicht. Eher eine Einstellungssache. Unser Kleinster findet in unserer Familie am Tollsten, dass wir Müll vermeiden und so auf die Natur aufpassen 🙂

Auch wenn der Wettbewerb zu Ende ist, für uns geht das Projekt weiter!

Außerdem schwirren noch einige Ideen zu dem Thema in unseren Köpfen herum, mal schauen was daraus noch werden kann..

Eure Meinung dazu?